Manchmal kommt es anders
Liebe Rorschacherin, lieber Rorschacher
Ich bleibe bei meiner Darstellung: Rund ein Viertel unserer Kinder schaffen die Einschulung nur über Umwege. Unser aktuelles Einschulungssystem mit den Einführungsklassen ist wohl in die Jahre gekommen, darin sind sich alle einig und auch der Kanton sucht nach Alternativen, macht Druck auf die Abschaffung des „nicht mehr zeitgemässen Systems“ mit einer allzu frühen Separation der Kinder in Spezialklassen. Nur: Der Kanton bietet keine Alternativen an. Wir haben sie gesucht und haben den Ansatz der Stadt St. Gallen mit ihrem „KidS“ geprüft und feststellen müssen, da kommen wir auch nicht weiter, da bleiben wir lieber vorerst beim bewährten Alten…
In unserem Leitbild haben wir verankert, dass wir unsere Schule langfristig und nachhaltig entwickeln und sorgfältig mit den Ressourcen umgehen. Wir bringen damit zum Ausdruck, dass nur eine Schule, die sich laufend an sich ändernde Bedürfnisse anpasst, eine gute Schule ist. Da dürfen wir mit Stolz darauf verweisen, dass wir diese anspruchsvolle Aufgabe seriös und mit grossem Engagement wahrnehmen. Schliesslich ist die Schule und was sich dort abspielt ein Abbild unserer Gesellschaft. Subtile Veränderungen bei den Kindern akzentuieren sich in der Schule besonders stark. Die Schule wiederum ist deshalb laufend gefordert, darauf angepasst zu reagieren. Momentan stellen wir fest, dass das Verhalten der Kinder sich weiter verändert. Wir müssen noch stärker daran arbeiten, dass unsere Kinder lernen selbständiger zu arbeiten. Das Konzentrieren auf eine Arbeit stellt viele Kinder vor sehr grosse Herausforderungen und der Umgang mit Frustrationen ebenso. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und nie eindeutig. Der Schulbetrieb ist davon aber immer stärker betroffen. Wir sind deshalb stetig gefordert, dass wir angemessen darauf reagieren können ohne die Lernziele aus den Augen zu verlieren. Und dafür brauchen wir die Unterstützung der Eltern und der Steuerzahlenden. Ich von meiner Seite versichere Ihnen, dass ich mit meinem Team alles daran setze, unseren Auftrag für unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu erfüllen. Und ich freue mich besonders, dass es uns gelungen ist, ab kommendem Sommer die Frühförderung flächendeckend einzuführen. Ich danke allen Beteiligten für die Unterstützung.
Guido Etterlin
Stadtrat, Schulratspräsident