Die Fachstelle Jugend Familie Schule (kurz FJFS) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Rorschacherberg und der Stadt Rorschach. Gemeinsam bieten wir alle freiwilligen Sozialberatungen an. Dazu gehört auch die Jugendarbeit.Die Fachstelle verfügt über eine eigene Website unter fjfs.ch.
Jahresbericht 2016: Ein bewegtes Jahr für die Fachstelle
Auf Sommer 2016 musste die Fachstelle den Standort an der Dufourstrasse 4 wegen des Ausbaus der Doppelspur – früher als geplant – verlassen. Mit den Räumlichkeiten der ehemaligen Spitexorganisation vis-a-vis der Jugendkirche konnte für die Jugend- und Elternberatung von Maya Bauer eine geeignete Lokalität evaluiert werden. Der Jugendtreff „D4“ konnte vorläufig am bisherigen Standort belassen werden; die Aufsichtskommission der Fachstelle sucht aber einen überzeugenden neuen Standort und kann nötigenfalls rasch auf einen geeigneten Standort in unmittelbarer Nähe des bisherigen zurückgreifen.
Mit Unterstützung von Stefan Tittmann, Dozent an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in St. Gallen, setzte sich die Aufsichtskommission gemeinsam mit der Stellenleiterin mit den Grundlagen für eine Standortevaluation auseinander. Bewusst wurde der Bogen etwas weiter gespannt, weil die Aufsichtskommission mögliche Synergien mit weiteren Angeboten aus dem Netzwerk rund um die Fachstelle optimieren möchte. Bis im Frühling werden diese Arbeiten nach folgendem Schema vertieft:
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Die besondere Herausforderung wird es sein, die weitgehend ähnlichen Netzwerke und die teilweise unterschiedlichen Interessen beider Gemeinden ideal zu ergänzen.
Für die Gemeinde Rorschacherberg war die Jugendarbeit der Fachstelle ein sehr wichtiges Thema. Am Zukunftskafi 2014 wurde ein starker Wunsch nach einem eigenständigen Jugendtreff in Rorschacherberg entgegengenommen. Im Auftrag des Gemeinderates fassten die Jugendarbeitenden ein entsprechendes Pilotprojekt im Pfadiheim ins Auge. Mangels Beteiligung der Jugendlichen wurde dieses Vorhaben jedoch zurückgestellt. An der Messe am Berg 2016 nahmen die Jugendarbeitenden am Gemeindestand die Gründe für das Desinteresse und mögliche weitere Varianten auf. Auch hier zeigte sich, dass die befragten Jugendlichen eher auf ein pfannenfertiges Angebot warten und sich nicht wirklich an dessen Realisation beteiligen möchten.
An der Abstimmung zum Neubau des Feuerwehrdepots Rorschacherberg vom 27. November 2016 bewilligten die Stimmberechtigten mit deutlichem Mehr unter anderem auch die Einrichtung und Gestaltung eines eigentlichen Jugendraumes in diesem Gebäude. Die Aufsichtskommission dankt der Rorschacherberger Bevölkerung sehr für dieses Zeichen an unsere Jugendlichen und den attraktiven Standort. Die konkrete Ausgestaltung dieses neuen Angebotes, welches unter der Leitung und Aufsicht der Fachstelle ergänzend zum Jugendtreff in der Stadt Rorschach geführt wird, wird einen grossen Stellenwert in der laufenden Legislatur haben.
Rorschach, 10. Januar 2017
Guido Etterlin, Aufsichtskommissionspräsident und Stadtrat Rorschach
Enrik Hippmann, Vizepräsident und Gemeinderat Rorschacherberg
Jahresbericht 2015: Auf der Suche nach einem neuen Standort
Nach zweijähriger Aufbauarbeit durch Maya Bauer konnten die freiwilligen Erziehungsberatungen für Eltern und Jugendliche soweit etabliert werden, dass die Aufsichtskommission die Erhöhung des Stellenetats von 30 auf 50 Stellenprozente freigab. Die entsprechenden Mehrkosten sind im Budget 2016 eingestellt.
Die Schulsozialarbeitenden beider Gemeinden haben sich ausführlich mit der Konflikt- und Gewaltthematik an beiden Schulen auseinandergesetzt. Als Fazit kann festgestellt werden, dass diese Thematik in beiden Schulen gut aufgearbeitet ist und die notwendigen Instrumente zur Verfügung stehen. Besonders herausfordernd ist die Bearbeitung von Gewaltvorfällen, denen oft folgende Muster zugrunde liegen: 1. Sündenbock-Denken, 2. Wegsehen/Bagatellisieren, 3. Aggressionen unterdrücken, 4. Falsche Sehnsucht nach einer einfachen Lösung, 5. Delegation von Lösungen, 6. Kurzschlusshandlungen und 7. Ohnmacht/Passivität. Für die Zukunft ist festzuhalten, dass der Umgang mit psychischer Gewalt noch verstärkt angegangen werden muss und Auffanggefässe für Sechstklässler in der Freizeit fehlen.
In der Jugendarbeit gab es einen Generationenwechsel bei den Mitarbeitenden. Nach mehr als fünf Jahren verliess Viola Schelbert die Fachstelle. Das Team der Jugendarbeit setzt sich nun zusammen aus Daniel Bernet, Natascia Perotto, Jan Heppelmann sowie Till Brühwiler als Aushilfe. Natascia Perotto übernimmt neue Aufgaben mit einer verbesserten Mädchenarbeit sowie das Projekt mit den 5.- und 6.-Klässlern.
Bezüglich Lokalitäten steht nun fest, dass der Standort Dufourstrasse 4 aufgegeben werden muss. Die Verhandlungen für neue Räumlichkeiten laufen auf Hochtouren. Voraussichtlich kommt es wieder zu einer Trennung von Beratung und Jugendtreff. Die Vereinigung an einem einzigen Standort war wertvoll aber nicht zwingende Bedingung.
Rorschach, 19. Januar 2016
Guido Etterlin, Aufsichtskommissionspräsident